Kauf von Citruspflanzen |
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AllgemeinesMöglicherweise haben Sie schon erste "Gehversuche" dahingehend gemacht, daß Sie den Samen einer Citrusfrucht gepflanzt haben und sich einige Wochen später über ein kleines Pflänzchen freuen konnten. Sofern dieses am Leben blieb (Jungpflanzen sind nicht ganz unproblematisch) haben Sie sich dann sicher gewundert, warum dieses trotz inzwischen stattlicher Größe nie geblüht hat.Die Antwort ist die, daß Sämlinge grundsätzlich sogenannte Wildlinge, d.h. unveredelte Pflanzen sind. Diese blühen erst sehr spät in ihrem Leben und haben einen meist geringen Ertrag. Deshalb werden bei den käuflichen Pflanzen Edelreiser auf eine geeignete Unterlage (meist Poncirus trifoliata, die frostharte Dreiblättrige Orange, oder Citrus aurantium, die Pomeranze) gepfropft. Solche Pflanzen blühen sehr früh und setzen vergleichsweise viele Früchte an. Dies ist auch der Grund, warum Sie Citruspflanzen kaufen anstatt selbst ziehen sollten, sofern Sie nicht besondere Ziele verfolgen. Wer schon einmal den Duft einer blühenden Citruspflanze genossen hat weiß, was einem sonst entgeht. BezugsquellenBezugsquellen können Baumschulen, Fachhandel/Gartencenter und Bau- oder Supermärkte sein. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Beratung, die einem zuteil wird. Im Groben kann man fachlich gute Beratung meist bei den Baumschulen oder im Fachhandel erwarten, während man in Bau- oder Supermärkten öfter ziemlich alleine gelassen wird. Allerdings drückt sich diese Beratungsmöglichkeit in den meisten Fällen durch einen höheren Preis aus. Sehr schlechter Stil wäre jedoch, sich im Fachhandel beraten zu lassen, um sonstwo dann billig zuzuschlagen. Es nützt nebenbei bemerkt auch nicht viel, da die Beratung vor dem Kauf nur die eine Seite der Medaille ist. Die andere -und wichtigere- ist die Beratung nach dem Kauf, falls irgendwelche Probleme auftauchen, z.B. wenn die Pflanze aus einem nicht ersichtlichen Grund kümmert.Sollten Sie bei den oben genannten Bezugsquellen nicht das finden, was Sie suchen, können Sie auch spezialisierte Händler kontaktieren, die Sie natürlich nicht gerade um die Ecke finden. Einige Händler sind auch im Internet vertreten (siehe Links zu Pflanzen-Seiten). QualitätsunterschiedeIn der Qualität existieren ebenfalls beträchtliche Unterschiede. Es ist wohl klar, daß eine in Mitteleuropa z.T. im Treibhaus gezogene Pflanze teuerer sein muß als eine aus Südeuropa importierte. Vorteil: Sie ist meist in dem Topf gewachsen, in dem sie verkauft wird, und ist das Klima auf Balkon und im Zimmer schon gewöhnt. Importierte Pflanzen haben oft den Nachteil, daß sie normalerweise auf dem Feld gezogen werden und vor dem Verkauf aus dem Boden herausgerissen werden. Klar, daß hierbei die Wurzeln und mit ihnen die ganze Pflanze leidet. Allerdings sind sie als Ausgleich meist deutlich billiger und auch größer als Ihre bei uns gezogenen Geschwister. Da Citruspflanzen teuer, z.T. sehr teuer sind, sollte man diese kostensparende Methode jedoch nicht ganz verteufeln.Normalerweise erkennt man Gewächshauspflanzen am torfigen Substrat. Beim Kauf sollte man jedoch aufpassen. Es kommt schon einmal vor, daß die Töpfe von aus dem Boden gerissenen Pflanzen mit einer Schicht Torf-Substrat versehen werden. Deshalb sollte man vor dem Kauf einen kleinen Test machen, indem man das Substrat an einer Stelle mindestens 15cm tief freilegt und sich vergewissert. Kaufen Sie nur gesunde Pflanzen mit sattgrünen Blättern und buschigem Wuchs; Bäumchen sollten eine dichte, volle Krone haben. Die Zweige sollten fest sein. Ab und an sieht man Pflanzen, die vergeilt sind, d.h. durch zuviel Wasser und Wärme bei gleichzeitig zuwenig Licht monströse Triebe und Blätter ausgebildet haben, die sehr weich sind und sich kaum selbst halten können. Überprüfen Sie, ob die Pflanze eine Veredelungsstelle besitzt. Diese ist meist an einer Verdickung kurz über der Erde erkennbar. Ansonsten handelt es sich möglicherweise um einen Wildling (was normalerweise nicht vorkommt) oder aber um eine Pflanze, die aus einem Steckling, d.h. einem Edelreis, der bewurzelt wurde, handelt. Letztere haben den Nachteil, daß die Bewurzelung deutlich schwächer ausfällt als bei veredelten Sämlingspflanzen. Dadurch ist die Nährstoffversorgung und damit die Blühwilligkeit und der Ertrag schlechter und die Krankheitsanfälligkeit größer. Zudem sind diese Pflanzen noch empfindlicher gegenüber Staunässe als die diesbezüglich ohnehin schon empfindlichen Sämlingspflanzen. TipsDas größte Angebot an Citruspflanzen besteht dann, wenn die Saison startet, d.h. ab ca. April/Mai. Allerdings sind dann auch die Preise gemäß Angebot und Nachfrage am höchsten. Gar nicht so abwegig ist, am Ende der Saison zu kaufen. Viele Geschäfte haben keinen Platz, um die Pflanzen zu überwintern. Insbesondere wenn der erste Frost naht, kann man mit deutlichen Preisnachlässen rechnen. Scheuen Sie sich nicht, nach einem Preisnachlaß zu fragen - es lohnt sich. Da Sie ohnehin eine Pflanze nur dann kaufen, wenn Sie ihr eine geeignete Überwinterungsmöglichkeit bieten können (hoffentlich!), können Sie zuerst das Winterquartier testen und sich im kommenden Frühjahr an der neuerstandenen Pflanze erfreuen. Sollte es schiefgehen, ist wenigstens der finanzielle Verlust geringer. Nachteil: Die Auswahl ist deutlich kleiner. Wer nicht bis zum Frost warten will, kann oft schon im Juni mit ersten Preisreduzierungen rechnen.Wenn Sie sich im Urlaub im Süden aufhalten, die Anschaffung von Citruspflanzen planen und zudem über ein geeignetes Transportmittel verfügen (im Flugzeug wird's arg schwierig), empfehle ich Ihnen, dort einmal einen Gartencenter oder eine Baumschule aufzusuchen. Sie werden staunen, welche Sorten dort erhältlich sind, die Sie zu Hause vergeblich suchen werden. Die Preise sind meist mit hiesigen Obstbäumchen vergleichbar: Ca. 1,5 m hohe Orangen-, Zitronen- oder Grapefruitbäumchen habe ich beispielsweise in Südspanien für umgerechnet 11 DM (Stand 2000) gesichtet. Allerdings gelten in den Herkunftsländern Citruspflanzen als ganz normale Obstbäume und nur bedingt als Zierpflanzen. Entsprechend sind die Pflanzen meistens nicht auf Schönheit getrimmt (also nicht in eine bestimmte Form geschnitten), sondern sie durften frei in die Höhe wachsen. Dies bedeutet, daß man selbst Hand anlegen muß, wenn man eine optisch schöne Krone haben möchte. | |||||||||||||||||||
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